Audition
Grundsätzliches:
Audition ist die in die CS integrierte DAW (= Digital Audio Workstation), und besteht aus einem Wellenform Editor und einem Multitrack Editor.
- Der Wellenform Editor ist destruktiv, das heisst er verändert Audiodateien permanent (wie Audacity). Hier sind auch komplexe Audiobereinigungen möglich, wie zB das Löschen von bestimmten Frequenzbereichen. Im Vergleich zu Audacity ist das Tool aus Einsteigersicht unübersichtlicher und zT. auch umständlicher für einfache Wave-Editing Tasks in der Pre-Production. Ausserdem unterstützt es im Gegensatz zu Audacity nur eine Spur. Mehr Sinn macht das Tool um einzelne Sounddateien in der Postproduktion detailliert zu bearbeiten.
- Der Multitrack Editor ist nichtdestruktiv und arbeitet mit dem Wellenform-Editor zusammen.
- Alle Dateien im Multitrack Editor sind im Wellenform Editor ebenfalls geöffnet.
Teil 0:Setup
- Achtung: Audition erstellt keine Kopie beim Importieren von Audio! Falls ein Clip destruktiv bearbeitet wird, kann dies nicht rückgängig gemacht werden. Ausserdem sind nicht alle Assets automatisch im Projektordner. EMPFEHLUNG: Kopiert zu verwendende Files zuerst in den entsprechenden Projektordner.
- Achtung 2: Audition entfernt beim Schliessen alle nicht im Mix verwendeten Audio Files aus der Mediensammlung. Um dies zu verhindern: Menu “Voreinstellungen” – “Multitrack”: “Beim Speichern von Sessions alle… referenzieren” anwählen.
- Evt: Audio Device Auswählen (Menu “Audition” > “Voreinstellungen”)
- Deaktivieren von “Einrasten” (Magnetsymbol oben links, “S”)
- Übersicht Arbeitsbereich:
- Hauptfenster heisst “Editor”
- Mixer: Fader aufklappen, andere Bereiche zuklappen
- Empfohlene Fenster: Effekte Rack, Dateien, Media Browser
Teil 1: “Tonbandbearbeitung”
- Laden von Samples in “Clips” (virtuelle Ausschnitte der Klangdatei, auch “Sequenzen”, “Items”, Segments etc.) durch Drag&Drop (vorher Kopie erstellen!)
- Tip: alle Samples mit gleicher Rate, ebenso Projektrate, zB 48khz / 24bit
- Je höher die Samplerate, desto flexibler die Soundbearbeitung bei höherer Qualität.
- Schnitt (cursor setzen, “alt-K” drücken); Clipränder ziehen um Ausschnitt anzupassen (cursor wird Rot). “Unterschieben” mit “Y”
- Lücke nach Schnitt schliessen mit Rechtsklick > Löschen und Lücke schliessen.
- Add Track: alt-A (Track umgehend benennen!)
- M setzt Marker (bleiben auch in Premiere erhalten und umgekehrt -> sehr hilfreich)
- Lautstärkenbearbeitung innerhalb eines Clips:
- Anpassung für Clip: mit Maus gelbe Linie fassen und ziehen
- Fade In & Out: Handle oben rechts oder links fassen und ziehen
- Frequenzstabile Zeitmodulationen:
- Stretch: Clip bei kleinem Dreieck oben fassen und ziehen /Pitch: Nur mit FX: “Tonhöhenschieber”
- Reverse: Menu “Effekte” -> Rückwärts
- Loop: Rechtsclick -> Loop aktivieren, dann Clipränder ziehen.
ACHTUNG: Wenn Clipauswahl angepasst wurde muss zuerst “In eindeutige Kopie konvertieren” gewählt werden (via Rechtsklick)
- Mixing / Dynamikbearbeitung mit Fadern im Mischer-Window oder mit Track – Drehpoti links oben (wichtig: sinnvolle Bezeichnung der Spuren/Tracks hilft bei der Orientierung! Übersteuerung auf allen Ebenen vermeiden (rotes Warnlicht))
- Multitrack Abmischung (Menu Datei > Exportieren) (aka Bouncing / Rendering):
- Auswählen ob nur eine Auswahl (Auswahl mit Click-Drag im Hauptfenster), ein Clip oder das ganze Projekt gerendert werden soll.
- Bei Samplerate/Bitrate gleich wie Ursprungsmaterial, oder beim finalen Rendern so wie es für das Zielmedium erforderlich ist.
- Mono oder Stereo entsprechend Zielsetzung (einzelner Soundeffekt oder Stereomix?) setzen.
- Vorher nochmals auf Übersteuerungen kontrollieren!
Teil 2: Digital Sound Processing
- Effekteinbindung (Übersicht via “Effekt Rack” Fenster)
- Spurspezifische Effekte: Links bei Track über Menu
- Clipspezifische Effekte: Können mit dem Dreieck rechts oben beim Clip eingebunden werden (achtung: Übersicht geht schnell verloren!)
- “Vorgaben” (im Effekte-Rack) installieren komplette Effekt Setups – vorerst eher vermeiden, da schnell sehr unübersichtlich
- Frequenmodulation: Equalizer (ReaEQ). Bietet mehrere Filter für Frequenzbänder, die individuell konfiguriert werden können (Cutoff Frequenz, Anhebung / Absenkung, Steilheit in Oktaven)
- Hall: StudioHall i.d.R. Ausreichend (CPU! Effekte, die CPU überlasten, können nicht automatisiert werden!)
- Wiederholungen (delay) / Echos
- Verzerrung: Gitarren-Verzerrung wählen (einfacher, Automatisierbar)
- Zeitstabile Tonhöhenmodulation mit Apple Pitch AU Plugin (Reaper: ReaPitch) ACHTUNG: BUG?
Teil 3: Zeitbasierte Automatisierung
- Automatisierung von Effektparametern: Dropdown-Menu unter Fx Zone in Tracks öffnen, gewünschten Effekt-Parameter auswählen (“Hüllkurve anzeigen”). Punkte (“Keyframes”, aka Envelope Points) für die Automatisierung können mit Click auf die Automatisierungslinie gesetzt werden.