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Die Microsoft Kinect ist eine Kamera, welche für die Spielkonsole Xbox entwickelt wurde. Das Besondere an dieser Kamera ist ihre Möglichkeit, neben einem normalen RGB Bild, ein Tiefenbild ihrer Umgebung zurückzugeben. Damit wird es möglich komplexere Computer Vision Aufgaben zu implementieren. Darüber hinaus bietet das sog. Microsoft Kinect SDK die Möglichkeit das Skelett einer Person zu erkennen. Durch das "Skeleton-Tracking" ist es möglich festzustellen, wo die Gelenke einer Person sind und welche Gesten und Bewegungen sie ausführt. Leider ist dieses SDK nur für Windows erhältlich und wir arbeiten daher vor allem mit dem Titelbild Tiefenbild der Kinect Kamera.
Version 1 und Version 2
Mittlerweile gibt es zwei Versionen der Kinect Kamera: Kinect v1 und Kinect v2. Der wesentliche Unterschied besteht in der Auflösung und der Geschwindigkeit mit welcher die Kameras arbeiten. Hier ein kurzer Vergleich der Spezifikationen:
Version | Kinect v1 | Kinect v2 |
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Auflösung RGB | 640x480 | 1920x1080 |
Framerate | 30fps | 30fps |
Auflösung Tiefenbild | 320x240 | 512x424 |
Entfernung Auflösung | 2048 | 4500 |
Maximale Distanz | ca. 450cm | ca. 450cm |
Minimale Distanz | ca. 40cm | ca.50 cm |
USB Interface | USB 2.0 | USB 3.0 |
Generell ist also vor allem die Auflösung des RGB Bildes und des Tiefenbilds mit der Version 2 verbessert worden. Ein weiterer kleiner Vorteil der v2 besteht darin, dass sie mit einer Stativschraube befestigt werden kann.
Programmierung
Wir verwenden die Library "OpenKinect" von von Daniel Shiffman. Es existiert auch eine Library von Max Rheiner (ehem. Dozent am IAD), leider funktioniert diese "seine SimpleOpenNI" Librar nicht mehr für die neue mit der neuen Version der Kinect Kamera. Wer jedoch die Möglichkeiten des Selektion-Trackings aufprobieren möchte, dem sei ein Blick in die Beispiele empfohlen.
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Um die Library nutzen zu können, muss diese importiert werden:
Code Block |
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import org.openkinect.processing.*; |
Danach muss eine Referenz auf das Kinect Objekt gesetzt werden:
Code Block |
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Kinect kinect; |
Im setup()
wird das Objekt dann initialisiert:
Code Block |
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void setup() {
kinect = new Kinect(this);
kinect.initDevice();
} |
Wird eine Kinect Kamera v2 verwendet, muss die Referenz und Initialisierung entsprechend angepasst werden:
Code Block |
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Kinect2 kinect; |
...
void setup() { kinect = new Kinect2(this); kinect.initDevice(); } |
Sind die obigen Schritte erfolgt kann im Weiteren direkt auf die Informationen der Kinect zugegriffen werden. Die Library macht uns fünf Informationen zugänglich:
PImage (RGB)
der Kinect Videokamera.PImage (grayscale)
der Kinect IR Kamera.PImage (grayscale)
ein Tiefenbild, in dem die Helligkeit der Pixel für den Abstand steht (Heller = näher).PImage (RGB)
ein Tiefenbild, bei dem die Farbe für die Entfernung steht.int[] (array)
ein Array, welches die "Rohdaten" der Entfernung beinhaltet (0-2048 v1 und 0-4500 v2).
RGB Bild
Um das Tiefenbild der Kamera auszulesen kann die gleiche Methode verwendet werden, wie sie schon bei einer normalen Webcam zu Einsatz kam:
Code Block |
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PImage videoImage = kinect.getVideoImage(); |
Gezeichnet
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werden
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kann
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das
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Bild
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mit:
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Code Block |
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image (videoImage, 0, 0); |
Neben dem zeichnen des Bildes in der draw() Funktion, gibt es auch die Möglichkeit, das Bild asynchron zu zeichnen. Das bedeutet, es wird nur dann ein Bild gezeichnet, wenn ein neues vorhanden ist. Die entsprechende Funktion lautet:
Code Block |
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void videoEvent(Kinect k) {
// There has been a video event!
} |
IR Bild
Um das Infrarotbild der Kamera auszulesen verwenden wir:
Code Block |
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kinect.enablIR(true); |
...
Ein Nachteil der Kinect v1 ist, dass nur eine Art von Bild auf ein Mal abgerufen werden kann (entweder IR oder RGB). Deshalb wird mit der Funktion getVideoImage() immer das zuletzt gewählte Bildformat zurückgegeben:
Code Block |
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PImage videoImage = kinect.getVideoImage();
PImage irImage = kinect.getIrImage(); |
Tiefenbild
Um das Tiefenbild als Graustufen zurückzubekommen wird folgendes gemacht:
Code Block |
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PImage depthImage = kinect.getDepthImage(); |
Gezeichnet wird es mit:
Code Block |
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image(depthImage, 0, 0); |
Tiefenarray
Der Nachteil des Graustufen-Tiefenbildes ist es, dass alle Entfernungsinformationen auf Werte zwischen 0 bis 255 (Helligkeit) verteilt werden. Tatsächlich kann die Kinect Kamera aber eine viel genauere Auflösung der Tiefeninformationen liefern. Dazu ist es jedoch nötig, das Tiefenarray aufzurufen und auszulesen. Dies geschieht über:
Code Block |
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int[] depth = kinect.getRawDepth(); |
Angleichung
Weil bei der Kinect Kamera der Sensor für das RGB Bild und das Titelbild nicht übereinanderliegen stimmen die Positionen in XY Richtung der einen Kamera, nicht mit denen der anderen überein. Um dies zu korrigieren kann ein RGB Bild angefordert werden, welches durch die Library angepasst wird. Dieses Bild bekommt man über:
Code Block |
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PImage img = kinect2.getRegisteredImage(); |
Übersicht der Funktionen
Hier eine Übersicht der Funktionen, welche die Library zur Verfügung stellt:
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Für weitere Informationen: the javadoc reference.