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In diesem Tutorial werden wir anfangen mit Bildern zu arbeiten – dabei benutzen wir zunächst statische Bilder. Wir werden Schritt für Schritt unsere eigenen Filter schreiben und einfache Histogramm-Aufgaben bearbeiten.

PImage

Image ist eine Klasse, welche uns in Processing erlaubt, Bilder darzustellen und zu bearbeiten. Grundsätzlich können die Formate .gif.jpg.tga und .png gelesen werden. Die einfachste Art und Weise mit einem Bild zu arbeiten ist es auf den Screen zu zeichnen. Dazu wird zunächst ein Objekt der Klasse PImage deklariert:

PImage myImage;

Danach können wir ein beliebiges Bild lade und darstellen:

myImage = loadImage("Bild.png");

image(myImage, 0, 0, width, height);
Beispiel
PImage myImage;

void setup() {
  size(200,200);
  myImage = loadImage("EinBild.png");
}

void draw() {
  image(myImage, 0, 0, width, height);
}

Tint

Mit der Funktion tint() könne einfache Bildfilter erstellt werden. Dabei werden die Werte, welche mit tint() angegeben werden immer zum Bild hinzu gemischt. Hier ein Paar Beispiele:


tint(255);Originale Darstellung des Bildes

Processing_03_1

tint(100);Etwas mehr Schwarz-Anteile

Processing_03_2

tint(255,127);Transparenz auf 50%

Processing_03_3

tint(0,200,127);Grünlich einfärben

Processing_03_5

tint(255,0,0,200);Rot einfärben und Transparenz auf ca.75%

Processing_03_4 

Beispiel
PImage myImage;

void setup() {
  size(200,200);
  myImage = loadImage("EinBild.png");
}

void draw() {
  background(255);
  tint(100);
  image(myImage, 0, 0, width, height);
}

Array von Bildern

Es lassen sich natürlich auch mehrere Bilder anzeigen. Dazu deklarieren wir ein Array von PImage Objekten und initialisieren es:

PImage [] images;

images = new PImage[numOfImages];

Mit einer for Schlaufe könne wir dann numerierte Bilder laden:

for(int i=0; i<10; i++) {
  images[i] = loadImage("Bild_"+i+".png");
}

Für die Darstellung der Bilder geben wir dann den gewünschten Index an:

image(images[3], 0, 0);
Beispiel
PImage [] images;
int numOfImages = 6;

int whichImage = 0;

void setup() {
  size(200,200);
  images = new PImage[numOfImages];
  
  for(int i=0; i<numOfImages; i++) {
    images[i] = loadImage("Bilder"+i+".png");
  }
}

void draw() {
  image(images[whichImage], 0, 0, width, height);
}

void mousePressed() {
  whichImage = (int)random(0, numOfImages);
}

Aufgabe

Erweitert das Beispiel so dass durch drücken des Rechts- bzw. Linkspfeiles durch die Bilder gegangen wird.

Pixel schreiben

Jedes Bild besteht aus einem Array an Farbinformationen (siehe Wikipedia). Diese Informationen werden in einem Raster (Breite, Höhe) dargestellt und ergeben so das ganze Bild. Abgelegt werden diese Informationen jedoch in einem simplen fortlaufenden Array [0][1][2][3]...[n]. Wir müssen also nun wissen, wie wir von einer Position aus dem Array (Index) auf eine Position auf dem Screen (x, y) schliessen können. Zur Veranschaulichung kann folgende Grafik herangezogen werden.

Processing_03_6-04

Wenn wir nur mit der Processing Zeichenfläche arbeiten und keine externen Bilder hinzu laden, können wir die Farben auf der Zeichenfläche direkt aus dem pixels[]-Array auslesen. Dazu laden wir uns die Farbwerte in den Speicher loadPixels() gehen mit zwei verschachtelten for-Schleifen durch x und y Positionen und setzen an der entsprechenden Stelle einen neuen Farbwert pixels[loc] = color(255);. Zum Abschluss ist es wichtig updatePixels() auf zu rufen um die neuen Werte zu aktualisieren:

Beispiel
void setup() {
  size(200, 200);
}

void draw() {
  loadPixels();

  for(int x=0; x<width; x++) {
    for(int y=0; y<height; y++) {
      int loc = x+y*width;
      
      if(x%2 == 0) {
        pixels[loc] = color(255);
      } else {
        pixels[loc] = color(0);
      }
    }
  }

  updatePixels();
}

Wenn wir das für jeden zweiten x-Wert machen erhalten wir beispielsweise folgendes Bild:

Processing_03_7

Aufgaben

  • Versucht andere Muster mit Hilfe des Pixel-Arrays zu zeichnen.
  • Versucht folgendes Muster mit der gelernten Methode zu zeichnen:

Processing_03_8

Pixel Farben auslesen

Auf die gleiche Art und Weise, wie wir die Farbwerte im pixels[]-Array setzen können, lassen sich diese auch auslesen. Dies lässt sich zum einen als color(r,g,b)-Variable machen, als auch Komponentenweise durch red(pixel[loc])green(pixel[loc]) und blue(pixel[loc]). Zur Veranschaulichung können wir das Beispiel “P03_6_Pixels_Farbe_laden” anschauen.

Processing_03_1

Bei diesem Beispiel machen wir das gleiche, was wir ganz zu Beginn getan haben, um ein Bild zu laden und auf der Zeichenfläche anzuzeigen. Dieses Mal verwenden wir aber statt der vor definierten Funktion image() eine eigene Funktion, welche durch alle Pixel des Arrays des Bildes geht und die darin enthaltenen Farbinformationen extrahiert:

float r = red(myImage.pixels[loc]);
float g = green(myImage.pixels[loc]);
float b = blue(myImage.pixels[loc]);

Dann kopieren wir diese Informationen in das Pixel Array der Zeichenfläche:

pixels[loc] = color(r,g,b);
Beispiel
PImage myImage;

void setup() {
  size(200, 200);
  myImage = loadImage("EinBild.png");
}

void draw() {
  loadPixels();
  myImage.loadPixels();
  
  for(int x=0; x<width; x++) {
    for(int y=0; y<height; y++) {
      int loc = x+y*width;
      
      float r = red(myImage.pixels[loc]);
      float g = green(myImage.pixels[loc]);
      float b = blue(myImage.pixels[loc]);
      
      pixels[loc] = color(r,g,b);
    }
  }
  
  updatePixels();
}

Pixel lesen, verändern und schreiben

Die Methode zum setzen und auslesen von Bildinfromationen (Farben) lässt sich sehr gut nutzen um damit Bilder zu manipulieren oder – noch wichtiger – zu analysieren.

Im folgenden Beispiel verwenden wir die gelernten Funktionen um ein Bild gröber aufzulösen.

Beispiel
PImage myImage;
int pixelSize = 10;

void setup() {
  size(200, 200);
  myImage = loadImage("EinBild.png");
}

void draw() {
  myImage.loadPixels();
  
  for(int x=0; x<width; x+=pixelSize) {
    for(int y=0; y<height; y+=pixelSize) {
      int loc = x+y*width;
      
      color c = myImage.pixels[loc];
      
      fill(c);
      noStroke();
      rect(x, y, pixelSize, pixelSize);
    }
  }
}

Processing_03_9

Im folgenden Beispiel verändern wir die Helligkeit der Pixel durch die Position der Maus.

Beispiel
PImage myImage;

void setup() {
  size(200, 200);
  myImage = loadImage("EinBild.png");
}

void draw() {
  loadPixels();
  myImage.loadPixels();
  
  PVector mousePos = new PVector(mouseX, mouseY);
  PVector currPixel = new PVector(0, 0);
  
  for(int x=0; x<width; x++) {
    for(int y=0; y<height; y++) {
      int loc = x+y*width;
      
      currPixel.x = x;
      currPixel.y = y;
      
      float r = red(myImage.pixels[loc]);
      float g = red(myImage.pixels[loc]);
      float b = red(myImage.pixels[loc]);

      float distance = mousePos.dist(currPixel);
      float brightness = (50-distance)/50;
      
      r*=brightness;
      g*=brightness;
      b*=brightness;
      
      r = constrain(r,0,255);
      g = constrain(g,0,255);
      b = constrain(b,0,255);
      
      color c = color(r,g,b);
      
      pixels[loc] = c;
    }
  }

  updatePixels();
}

Processing_03_10

Im folgenden Beispiel zeichnen wir ein Schatz-Weiss Bild welches auf bestimmte Grenzwerte abgestimmt ist. Ausserdem zeichnen wir in diesem Beispiel nicht auf die Zeichenfläche direkt, sondern initialisieren ein neues “leeres” Bild auf dem wir dann zeichen:

destImage = createImage(width, height, RGB);
destImage.pixels[loc] = color(255);
Beispiel
PImage myImage;
PImage destImage;
int threshold = 100;

void setup() {
  size(200, 200);
  myImage = loadImage("EinBild.png");
  destImage = createImage(width, height, RGB);
}

void draw() {
  myImage.loadPixels();
  destImage.loadPixels();
  
  threshold = mouseX;
  
  for(int x=0; x<width; x++) {
    for(int y=0; y<height; y++) {
      int loc = x+y*width;
      
      if(brightness(myImage.pixels[loc])<threshold) {
        destImage.pixels[loc] = color(255);
      } else {
        destImage.pixels[loc] = color(0);
      }
    }
  }

  destImage.updatePixels();
  image(destImage, 0, 0);
}

Processing_03_11

Im letzten Beispiel verwenden wir einen Filter um Kanten zu erkennen. Dazu vergleichen wir immer den aktuellen Pixel mit seinen Nachbarn.

Beispiel
PImage myImage;
PImage destImage;

void setup() {
  size(200, 200);
  myImage = loadImage("EinBild.png");
  destImage = createImage(width, height, RGB);
}

void draw() {
  myImage.loadPixels();
  destImage.loadPixels();
  
  for(int x=1; x<width; x++) {
    for(int y=0; y<height; y++) {
      int currLoc = x+y*width;
      color currColor = myImage.pixels[currLoc];
      
      int prevLoc = (x-1)+y*width;
      color prevColor = myImage.pixels[prevLoc];
      
      float difference = abs(brightness(currColor)-brightness(prevColor));
      destImage.pixels[currLoc] = color(difference);
    }
  }

  destImage.updatePixels();
  image(destImage, 0, 0);
}

Processing_03_12

Aufgaben

  • Lest und versteht Seite 270 – 272 (Convolution Filter) im Buch “Learning Processing” von Daniel Shiffman.
  • Schaut euch die Beispiele zu Bildern unter Generative Gestaltung an.
  • Erstellt ein Beispiel, welches euch das Histogramm eines Bildes visuell wieder gibt. (R,G,B,Brightness).
  • Erstellt ein Beispiel, welches für bestimmte Helligkeitswerte einen Buchstaben zeichnet.

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